Etymologie - woher kommt der Name "Meerrettich"?
Das fränkisch-österreichische "Kren" oder "Kree" kommt vermutlich zusammen mit dem Meerrettich aus Südosteuropa. Altslawisch bedeutet "krenas" soviel wie "Weinen" - und damit erklärt sich schon der "Kren", denn frisch geriebener Meerrettich führt unweigerlich zum Weinen.
Auf Russisch heißt der Kren fast genauso ausgesprochen Хрен, (CHren), auf griechisch Χρένο (CHreno) und auf Ukrainisch Хрін звичайний (Chrin zvichainji).
In anderen Sprachen ist die Wurzel eine andere. In Skandinavien bezeichnet man die scharfe Wurzel korrekt als Pepperrot (Pfefferwurzel, vgl. englisch "root" für Wurzel), auf persisch kurz als ترب ("Torob").
Beim Wort "Meerrettich" gibt es mehrere Deutungen. Eine romantische Erklärung ist, dass die Wurzel über das Meer nach Franken gekommen sei. Ein Indiz dafür ist, dass Meerrettich oft wild an Küsten wächst und ihn die Seefahrer gerne als Vitamin-C-Lieferant mitgenommen haben.
Eine andere Fassung spricht von der "Mähre", also einem Pferd, was sich gut mit der englischen Bezeichnung "horseradish", also "Pferde-Rettich" deckt. Der Forscher Marzell hält das für Volksetymologie und für nicht zutreffend.
Der Name könnte auch von "Mehr"-Rettich kommen, also der große Rettich. Dafür spricht die alte lateinische Bezeichnung "raphanus major", was einfach "großer Rettich" bedeutet. Die neue, systematische Bezeichnung lautet Armoracia rusticana.